//ist natürlich sehr witzig, da ich keine Ahnung habe, was für Ideen andere Tatias in anderen Foren haben, aber versuchen bringt mich nicht um^^


Der Regen der Wolken, jeder einzelne Tropfen fiel auf mich herab, auf die Erde um mich herum, auf die Blätter an den Bäumen, auf jedes Geschöpf, was sich noch nach Mystic Falls traute oder nicht weg kam.
Ich spürte die kalten Tropfen auf meiner Haut, spürte, wie meine braunen Locken sich verklebten, roch den befeuchteten Wald.
Es kam mir vor, als hätte sich nie etwas verändert. Wenn ich meine Augen schloss, konnte ich beinahe mein dunkelrotes, lang wallendes Kleid an meinen Beinen spüren, hörte die Kinder aus dem Dorf spielen, lachen ... und ich schwörte, die Mikaelsons hören zu können, irgendwo, wie sie mit einander scherzten. Ich hörte beinahe Klaus wildes Gelächter, vernahm Elijias tadelnden Ton, hörte Rebekkahs zartes und samtweiches Lachen.
Der Regen in Mystic Falls würde wohl noch in weiteren tausend Jahren der selbe sein. Er würde genauso riechen wie jetzt, er würde sich genauso kalt auf meiner Haut anfühlen, würde meine Haare verkleben, würde meine Kleider durchnässen.
Aber es waren viele Jahre vergangen seid dem. Viel zu viele, um die selbe Person zu sein, die ich gewesen war.

Wie ein kleines Kind vom Wolf gejagt lief ich durch das Laub des Herbstes. Ich spürte die Erde unter meinen nackten Füßen, jeder Schritt verband mich mit dem Boden, zog mich an ihn, zeigte mir, dass ich ein Teil von ihm war. Schallendes Gelächter lag in der Luft, meine lockigen, von goldener Sonne gekosteten Haare schwangen mir beinahe so schwierig um mich wie das bodenlange Kleid, das sich beim Laufen um meine Beine schlug.
"Du bekommst mich nicht Niklaus!" rief ich ihm lachend zurück, während ich weiter durch die Baumstämme eilte, verfolgt von meinem Vertrauten, einer Sonne, die meine Haare nicht erwärmte, sondern mein Herz. Kindlicher Leichtsinn durchtrieb uns, alberne als die Kinder des Dorfes, dich wir scherten uns nicht danach, unsere Gedanken lagen in diesem Moment nicht in der Achtung und Haltung, sondern in der Freude und dem Vergnügen des Lebens, naiv wie wir waren, zu glauben, wir könnten sie anhalten, in diesen kostbaren Momenten.

Ich trat erneut einen Schritt, einen, der sich in den eng anliegenden Jeans immer noch merkwürdig anfühlte. Als Vogel hatte ich es einfacher, durch Mystic Falls zu fliegen. Zu beobachten, unerkannt zu bleiben und trotzdem frei, auf den nächsten Hügel zu sehen und zu wissen, dass ich ihn erreichen könnte.
Ich fühlte mich wie der Zuschauer einer Geschichte, einer, die ich selbst geschrieben hatte. Einer Geschichte, die in jeder seiner Zeilen meine Tinte trug. In der ich mich dem Tod, meiner Vorstellung des Ablebens näher fühlte, als dem Leben.
Tausend Jahre Mystic Falls veränderten. Tausend Jahre, in denen ich nicht fähig war zu sterben. In denen mich Esthers Zauber am Leben erhielt.
Doch nun, nach ihrem Abscheiden, ihrer Aufhebung, meiner Frelassung, stand ich hier, gefesselt von der Geschichte, die sich um meine wenigen Tropfen Blut gescheert hatte.
Mystic Falls hatte bereits mir zwei Kopien von mir gelebt ... und nun wurde es Zeit, dass das Orginal alles in Ordnung brachte.
Ich hörte deutlich Esthers Worte an meinem Ohr, flüsternd, als stände sie direkt neben mir, erneut vor tausend Jahren, in einer Zeit, die einfacher war als diese.

"Und so wie es mit Blut begann, so soll es auch enden ... auf ewig."